Konzeption und Planung von On-Demand-Verkehren
Thema   Mobilitätskonzepte  |  9. September 2020

Konzeption und Planung von On-Demand-Verkehren

IsarTiger in München, mybus in Duisburg, ioki in Hamburg, Hopper im Kreis Offenbach… – die Einführung (und Ausweitung) von On-Demand-Verkehren hat in den vergangenen Monaten Fahrt aufgenommen. Nicht nur in Großstädten, sondern auch in Stadt-Umland-Bereichen und in ländlich geprägten Räumen sind diese neuen, flexiblen (fahrplan- und linienwegungebundenen) und digital buchbaren Bedarfsverkehre, oft auch bereits mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen, im Einsatz. Sie ergänzen den klassischen Schienen- und Busverkehr in Bereichen, in denen herkömmliche Busse oft nicht weiterkommen oder eine Erschließung auch wirtschaftlich kaum möglich ist, und übernehmen Zubringeraufgaben. Sie bieten die Möglichkeit, in Form eines Probebetriebs das Potenzial für die Bedienung neuer (oft tangential zu den Hauptachsen liegenden) Verbindungen zu testen. Aber sie sind gerade in den Metropolen auch ein lifestyle-Verkehrsmittel, ähnlich den E-Rollern, um die letzte Meile nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen zu müssen – und das zu Fahrpreisen, die zwischen einem ÖPNV-Ticket und dem Taxipreis liegen.

Die Konzeption von On-Demand-Verkehren ist nicht nur eine planerische Herausforderung, sondern umfasst auch die verschiedenen weiteren Komponenten des Servicedesigns eines neuen Angebotes. Anforderungen an die Vermarktung und die Kommunikation eines für viele Nutzer neuen Mobilitätssystems sind ebenso abzustimmen wie die Software für die Buchung, Disposition und Abrechnung oder auch die Anforderungen an die Fahrzeugausstattung und den Kundenservice.

Wir arbeiten aktuell an verschiedenen Umsetzungsprojekten zum On-Demand-Verkehr:

Für die Lokale Nahverkehrsorganisation Kreis Groß-Gerau begleiten wir das RMV-Verbundvorhaben „OnDeMo FRM“ und erarbeiten das Konzept für die Stadt Kelsterbach, in der u.a. die Erschließung durch das neue Angebot verbessert und eine neue Verbindung nach Frankfurt eingerichtet werden soll.

Im gleichen Verbundvorhaben unterstützen wir die Stadt Limburg a. d. Lahn bei der Einführung eines On-Demand-Verkehrs, der das bestehende Anruf-Sammel-Taxi-System fortführen, aber auch die Anbindung des ICE-Bahnhofs verbessern soll.

In der Samtgemeinde Leinebergland im Landkreis Hildesheim haben wir zunächst die Förderskizze erarbeitet und entwickeln nun im Rahmen des Förderprojektes „LandMobil“ eine flexible Bedienungslösung, die insbesondere auf die Mobilitätsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet ist.

Im Zusammenhang mit dem Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ konzipieren wir (nach erfolgreicher Erarbeitung der Projektskizze) den On-Demand-Verkehr in der Stadt Gronau (Westfalen), der den bestehenden linien- und fahrplangebundenen Stadtbusverkehr ablösen soll.

Und für ioki haben wir in Wittlich das dortige Rufbusangebot planerisch untersucht und ein Bedienungskonzept für die Umstellung auf das heutige On-Demand-Angebot entwickelt.

Für alle, die sich fragen, ob der Einsatz von On-Demand-Verkehren auch in ihrem Raum ein sinnvolles Angebot sein könnte, haben wir hier ein paar Infos zusammengestellt: 200909_On_Demand_VÖ

Projekt-Steckbrief

Ansprechpartner
Timo Barwisch
Projektbeginn
Juni 2020

Abbildung:   © ioki